Freundschaften pflegen

Freundschaften pflegen – warum es glücklich macht

Ich gebe zu, ich bin nicht gerade ein extrovertierter Mensch. „Aber du erzählst ja viel über Dich auf diesem Blog!“ wirst Du jetzt vielleicht sagen, doch das ist etwas anderes. Du siehst mich nicht und ich weiß nicht, was Du über mich denkst. Würden wir uns auf der Straße begegnen, gäbe es keinen Moment des Erkennens, darum kann ich hier locker über meine Gedanken schreiben. Aber im echten Leben fällt mir das meist richtig schwer. Oft weiß ich nicht, was ich eigentlich sagen soll, und es fühlt sich an, als wäre eine Mauer zwischen den anderen und mir. Ganz anders ist es aber, wenn ich eine meiner besten Freundinnen dabei habe! Mit ihnen im Rücken fühle ich mich stark und selbstbewusst, denn egal was ich mache: Ich weiß, sie haben mich lieb.

Freunde wissen alles über Dich – und mögen Dich trotzdem

Seien wir ehrlich – niemand weiß so viel über unser Leben wie unsere besten Freundinnen. Sie kennen unsere Schwächen, unsere Vorlieben und unsere Lebensgeschichte. Wir teilen mit ihnen unsere dunkelsten Geheimnisse und verborgenen Wünsche. Mit ihnen diskutieren wir auch, wie der aktuelle Lover im Bett ist, während wir mit ihm niemals ernsthaft über sie lästern würden. Während Liebhaber kommen und gehen, sind manche Freunde eine echte Konstante im Leben. Die Bedingung ist jedoch, dass man die Freundschaften auch pflegt. Dazu gehört auch, dass man den anderen so nimmt, wie er ist, und ihn seine eigene Erfahrungen und Fehler machen lässt. Zumindest zählt das zu den Dingen, die ich an meinen Freunden besonders schätze.

Freunden die Meinung nicht aufdrängen, aber zur Seite stehen

Wenn meine Freundin zum dritten oder fünften Mal hintereinander auf denselben Typen hereinfällt, dann werde ich eine dezente Anmerkung machen – doch ich werde sie nicht beeinflussen, solange sie mich nicht fragt. Natürlich sind viele von Euch der Meinung, man sagt echten Freunden immer seine Meinung ins Gesicht – ich hingegen habe gelernt, dass Menschen nicht immer schon für die Wahrheit bereit sind. Und was ist eigentlich wahr? Wer sagt mir, dass sie dieses Mal nicht doch glücklich werden können?

Natürlich wird es auch diesmal schiefgehen, weil der Typ eben ein Arsch ist, und natürlich werde ich auch dann da sein und die Tränen trocknen, aber ich werde nicht lamentieren: „Das habe ich Dir doch gleich gesagt!“.

Man kann einem anderen Menschen seine Erfahrungen nicht abnehmen, aber immer für ihn da sein und ihm aufhelfen, wenn er wieder einmal gestolpert ist. Und ehrlich, das macht mich richtig glücklich!

Freunde sind gut für die Gesundheit

Überall kann man lesen, dass Freunde gut für die Gesundheit sind und dass ein gutes soziales Netz das Immunsystem stärkt. Ich kann mir vorstellen, woran das liegt, denn die Kinder meiner lieben Freundin bringen aus dem Kindergarten sämtliche Viren mit heim, die ich dann ebenfalls frei Haus geliefert bekomme. So kann mein Immunsystem trainieren! Scherz beiseite, woran liegt es, dass man durch Freunde gesünder bleibt?

Ich bin überzeugt, dass die meisten Krankheiten ihre Ursache in der Seele haben, und da haben wir schon unsere Erklärung: Freunde sind gut für die Seele, darum tun sie auch dem Körper gut. Nicht umsonst gibt es coole Sprüche wie: „Das schlägt mir auf den Magen“ oder „Sie frisst alles in sich hinein“. Da rufe ich lieber meine Freundin an und mache meinem Kummer Luft. Wenn wir dann am Wochenende einen draufmachen und ein paar Tequila über unseren Frust schütten, ist alles nur noch halb so schlimm. Denn man ist nicht allein!

Freunde – Liebeskummer

Die wichtigsten Freundschaften schließt man in seiner Jugend oder als junger Erwachsener – da liegt es auf der Hand, dass nicht alle davon für immer halten können. Schließlich entwickelt man sich noch, und nicht immer in die gleiche Richtung. Darum kommt es manchmal auch vor, dass man einen ausgewachsenen Freunde-Liebeskummer bekommt.

Manchmal ist es ein handfester Streit, manchmal nur eine Kleinigkeit, an der eine Freundschaft zerbricht, und manchmal weiß man gar nicht, warum die Wege sich trennen müssen. Doch es kann genau so schlimm sein wie das Ende einer Beziehung – und das Traurigste ist, dass die beste Freundin dann eben nicht da ist, um einen zu trösten.

Da hilft nur, was auch bei „echtem“ Liebeskummer hilft – eine Schnulze schauen, eine große Packung Taschentücher kaufen, Schokoladeneis in der Großpackung und alle Erinnerungen in eine Kiste packen und vergraben – und loslassen. Und weißt Du was? Anders als bei Beziehungen schmecken aufgewärmte Freundschaftssuppen ganz hervorragend, und nicht selten findet man doch wieder zusammen. Verzeihen können, das lernt man eben auch in einer Freundschaft, und das macht glücklich, denn es heilt das Herz.

Rufe doch deine beste Freundin mal wieder an, oder lass eine alte Freundschaft aufleben – wer weiß, was das Leben noch für euch bereithält! 🙂